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Hilft Physiotherapie bei einem Bandscheibenvorfall?

Der „Bandscheibenvorfall“ ist für viele Menschen eine Schockdiagnose. Obwohl sich Betroffene oft an gar keinen Auslöser oder Unfall erinnern, müssen sie plötzlich mit ständigen Schmerzen und Einschränkungen leben.

Glücklicherweise ist die Prognose bei Bandscheibenvorfällen generell gut und es gibt eine Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten: Von Schmerzmedikationen und Injektionen über Physiotherapie bis hin zu chirurgischen Eingriffen.

Bevor man sich jedoch einer Operation unterzieht, sollte man in der Regel erst alle konservativen Behandlungsformen in Betracht gezogen haben – und diese sind vielversprechend. Eine Therapieform, die häufig im Rahmen der Behandlung von Bandscheibenvorfällen empfohlen wird, ist die Physiotherapie. Sie soll helfen, Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit wieder herzustellen werden, um zum „alten Ich“ zurückzufinden.

Doch hilft Physiotherapie wirklich bei einem Bandscheibenvorfall? Was kann ein Physiotherapeut tun, damit es dir bald wieder besser geht?

In diesem Blogartikel beschäftigen wir uns mit dem Thema Bandscheibenvorfall und klären die Frage, ob du dich mit einem Bandscheibenvorfall auf den Weg zum Physiotherapeuten machen solltest.

Was ist eine Bandscheibe?

Eine Bandscheibe, auch „Discus intervertebralis“ genannt, ist eine Pufferstruktur zwischen den Wirbeln des Rückgrats, die zur Stoßdämpfung und Flexibilitätsförderung dient. Sie besteht aus einem weichen, gallertartigen Kern (Nucleus pulposus) und einer härteren, knorpelartigen Außenschicht (Anulus fibrosus). Die Bandscheiben ermöglichen es den Wirbeln, sich flexibel zu bewegen, Stöße abzufedern und eine gewisse Stabilität des Rückgrats aufrechtzuerhalten.

Zusammengefasst: Bandscheiben sind „Polster“ zwischen den Wirbeln in deinem Rücken. Sie dienen vor allem als Stoßdämpfer und ermöglichen es dir, dich zu bücken und zu drehen.

Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Um den Begriff „Bandscheibenvorfall“ ranken sich vor allem zwei Mythen, mit denen wir heute aufräumen wollen:

Mythos 1: Der Bandscheiben-„Vorfall“ bezeichnet ein Ereignis

Viele Menschen nehmen fälschlicherweise an, dass der Bandscheibenvorfall ein Ereignis bezeichnet, das mit der Bandscheibe zu tun hat. Nein, mit dem Begriff „Vorfall“ ist kein Ereignis gemeint. Der Vorfall bezieht sich auf das, was im Körper passiert – doch auch diese Erklärung führt häufig zu Missverständnissen (siehe Mythos 2).

Mythos 2: Bei einem Bandscheibenvorfall fällt die Bandscheibe vor

Entgegen der landläufigen Vermutung bezeichnet der Bandscheibenvorfall auch nicht den „Vorfall“ einer einzelnen Bandscheibe. Wir geben zu: Der Begriff ist wirklich irreführend.

Bandscheibenvorfall – kurz erklärt

Ein Bandscheibenvorfall tritt auf, wenn der Kern einer Bandscheibe durch einen Riss oder Bruch in der Außenschicht austritt und in die Nähe der Nervenwurzeln und des Rückenmarks gelangt. Dieses Austreten des Bandscheibenkerns bezeichnet also „einen Vorfall“.

Der dadurch entstehende Druck auf die Nerven kann zu starken Schmerzen, Taubheitsgefühlen, Muskelschwäche und anderen Beschwerden führen. Wo die Symptome auftreten und wie stark sie sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab – insbesondere, wo der Vorfall im Rücken auftritt und wie viel Druck auf die Nerven ausgeübt wird.

Was sind die Ursachen für einen Bandscheibenvorfall?

Es gibt eine Vielzahl an Ursachen, die plötzlich, oder schleichend zu einem Bandscheibenvorfall führen können. Häufig können sich Betroffene an keinen bestimmten Auslöser erinnern: „Der Schmerz war einfach da.“ In vielen Fällen bleibt die zugrundeliegende Ursache des Bandscheibenvorfalls daher unbekannt.

Zu den häufigsten Ursachen von Bandscheibenvorfällen zählen:

  1. Alterung: Mit zunehmendem Alter verliert die Bandscheibe an Feuchtigkeit und Elastizität, was dazu führen kann, dass sie anfälliger für Schäden und Risse wird.
  2. Verletzungen: Eine Verletzung des Rückens, wie zum Beispiel ein Unfall oder eine schwere Verstauchung, kann die Bandscheibe beschädigen und zu einem Vorfall führen.
  3. Übergewicht: Übergewicht kann zu zusätzlichem Druck auf die Wirbelsäule und die Bandscheiben führen, was das Risiko von Schäden erhöhen kann.
  4. Fehlhaltungen: Eine schlechte Körperhaltung kann dazu führen, dass die Bandscheiben übermäßig belastet werden und beschädigt werden.
  5. Degenerative Erkrankungen: Wie z.B. Arthrose, Osteoporose, können den Rücken schwächen und das Risiko von Schäden an der Wirbelsäule und Bandscheiben erhöhen.

Wenn du an Bandscheibenvorfällen leidest, fragst du dich vielleicht, was du tun kannst, um die Schmerzen zu lindern und deine Beweglichkeit wiederzuerlangen.

Was ist die beste Therapieform bei einem Bandscheibenvorfall?

Überraschung: Diese Frage lässt sich natürlich nicht pauschal beantworten.

Generell gibt es eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten, mit denen man einen Bandscheibenvorfall behandeln kann, z.B.:

  • Medikamente oder Injektionen
  • Physiotherapie
  • Osteopathie
  • Chiropraktik
  • Entspannungstechniken
  • Chirurgische Eingriffe

Was davon jedoch die beste Therapieform für dich persönlich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zu diesen zählen das Ausmaß des Bandscheibenvorfalls, deine Symptome, deine individuellen Bedürfnisse und Ziele sowie mögliche Risiken und Nebenwirkungen der Behandlung. Es ist wichtig, dass du dich von einem Facharzt und medizinischen Fachpersonal beraten lässt, um die beste Behandlungsmethode wählen zu können. Häufig ist es auch empfehlenswert, sich mehrere Meinungen einzuholen.

Gute Nachrichten vorweg: Die Prognose für Menschen mit Bandscheibenvorfällen ist in der Regel gut. In vielen Fällen klingen die Symptome mithilfe konservativer Therapie innerhalb weniger Wochen oder Monate ab. Allerdings bleibt das Risiko eines Rückfalls, vor allem wenn man nicht „dran bleibt“ und die vom Physiotherapeuten empfohlenen Übungen macht oder sich nicht richtig verhält.

Muss man Bandscheibenvorfälle immer operieren?

Nein, man muss Bandscheibenvorfälle nicht immer operieren. Ganz im Gegenteil: In vielen Fällen reichen konservative Behandlungsmethoden wie Physiotherapie und Schmerzmedikationen aus, um wieder schmerzfrei zu werden.

Auch wenn die Operation von Bandscheibenvorfällen inzwischen zur „Routine“ geworden ist, birgt jeder chirurgische Eingriff gewisse Risiken. Daher sollte eine Operation in der Regel erst in Betracht gezogen werden, wenn die Muskulatur ausfällt, Lähmungen vorliegen, oder wenn starke Schmerzen über einen Zeitraum von einigen Wochen andauern. In acht von zehn Fällen jedoch ist keine Operation notwendig.

In den meisten Fällen empfiehlt es sich, erst den Weg der konservativen Therapie zu wählen, bevor man sich für einen chirurgischen Eingriff entscheidet. Eine erfolgversprechende konservative Therapieform, um langfristig Beschwerden zu lindern, ist die Physiotherapie.

Wie kann Physiotherapie bei Bandscheibenvorfällen helfen?

Die physiotherapeutische Behandlung von Bandscheibenvorfällen zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern, und Muskelstrukturen zu stabilisieren.

Darüber hinaus kann Physiotherapie auch dazu beitragen, das Risiko von Rückfällen zu minimieren. Durch regelmäßige Übungen und eine gesündere Haltung kannst du deine Rückenmuskulatur stärken und deine Rückengesundheit verbessern. Dein Physiotherapeut kann dir auch individuell angepasste Übungen und Therapieansätze empfehlen, um auf deine spezifischen Bedürfnisse und Ziele einzugehen.

Es gibt eine Vielzahl an Techniken, Übungen und Therapieformen, die in der Physiotherapie von Bandscheibenvorfällen angewendet werden. Dazu gehören unter anderem:

  • Manuelle Therapie: Manualtherapeutische Behandlung der Gelenke und Muskelstrukturen, um Verspannungen zu lösen und die Beweglichkeit zu verbessern.
  • Dehnübungen: Spezielle Dehnübungen, um die Flexibilität der Wirbelsäule und der umliegenden Muskeln zu verbessern.
  • Kräftigungsübungen: Individuelle Übungsprogramme, um die Muskulatur zu stärken und die Wirbelsäule zu entlasten.
  • Schmerzmanagement: Ergänzende Behandlungsformen wie Wärme- oder Kältetherapie, Elektrostimulation oder Massagen.
  • Erziehung und Beratung: Beratung in Bezug auf die richtige Körperhaltung, Hebe- und Tragetechniken und allgemeine Präventionsmaßnahmen, um erneute Verletzungen zu vermeiden und die Heilung zu unterstützen.

Hilft Physiotherapie bei einem Bandscheibenvorfall?

Die Physiotherapie ist eine sichere und häufig wirksame Behandlungsmethode bei Bandscheibenvorfällen. Sie kann schnelle Schmerzlinderung und Verbesserung der Beweglichkeit bringen und dazu beitragen, das Risiko von Rückfällen zu minimieren. Wenn du an Bandscheibenvorfällen leidest, solltest du in Betracht ziehen, dich von einem qualifizierten Physiotherapeuten behandeln zu lassen. Vergiss nicht, frühzeitig mit der Behandlung zu beginnen, um das Risiko von Komplikationen und Langzeitschäden zu minimieren.

Kann man einem Bandscheibenvorfall vorbeugen?

Gute Nachrichten vorweg: Die Prognose für Menschen mit Bandscheibenvorfällen ist in der Regel gut. In vielen Fällen klingen die Symptome innerhalb weniger Wochen oder Monate von selbst ab. Allerdings kann das Risiko von Rückfällen bestehen, insbesondere wenn man nicht „dran bleibt“ und die vom Physiotherapeuten empfohlenen Übungen macht oder sich nicht richtig verhält.

Folgende Dinge kannst du tun, um das allgemeine Risiko eines Bandscheibenvorfalls zu verringern:

  • Regelmäßiges Dehnen und Kräftigung der Rückenmuskulatur
  • Vermeidung von langen Sitzperioden und regelmäßige Bewegung
  • Vermeidung von Übergewicht, da zusätzliches Gewicht den Rücken belastet
  • Aufrechte Haltung, um die Wirbelsäule zu entlasten
  • Richtiges Heben von schweren Lasten – „aus den Beinen heben“
  • Vermeidung von einseitigen oder unbequemen Arbeitshaltungen
  • Richtiges Sitzen, zum Beispiel auf einem ergonomischen Stuhl mit guter Rückenstütze

Solltest du akut an einem Bandscheibenvorfall leiden, sind wir gerne jederzeit für dich da! Hole dir am besten einfach eine Verordnung für Physiotherapie beim Arzt deines Vertrauens.

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